Die älteste Kakteenzucht der Welt

Die Familie Haage –  Gärtner seit 1685

 

Von den ersten Generationen unserer Familie kennen wir wenig mehr als die Namen, Geburts- und Sterbedaten. Für einen Porträtmaler hatte ein kleiner Gewerbetreibender damals weder Geld noch Sinn, und die Fotografie würde erst anderthalb Jahrhunderte später erfunden werden. Sicher wissen wir jedoch aus alten Verrechtsbüchern, dass unsere Familie seit 1685 als selbständige Gärtner in Erfurt arbeitet.

Als erste nach Europa gebracht haben wir den Kaktus ganz sicher nicht. Vermutlich waren es spanische Seefahrer im 16. Jahrhundert, die erste Pflanzen und Samen in die Alte Welt mitnahmen. Dort zierten die wertvollen und seltenen Exoten zunächst neben Pomeranzen und Mandelbäumen die Kuriositätenkabinette und Orangerien der Höfe. An der Laufbahn der Kakteen vom fürstlichen Luxus zu einer Leidenschaft, der nachzugehen nicht viel Geld erfordert, hatten wir indes einen nicht unbedeutenden Anteil.

Ohne Kakteen allerdings kein Kakteen-Haage. Die Tradition, die unseren Betrieb bekannt gemacht hat, beginnt deshalb gewissermaßen mit der Geburt von Friedrich Adolph Haage, am 24. März 1796.

Unser Betrieb um 1850 in Erfurt Daberstedt.

Unser Betrieb um 1850 in Erfurt-Daberstedt.

Friedrich Adolph Haage (*1796 – †1866)

Als Friedrich Adolph Haage im Jahr 1796 als Sohn von Johann Nikolaus Haage und Katharine Barbara Nehrlich geboren wird, ist die Familie schon seit einhundert Jahren als Gärnter in Erfurt tätig.

Seine Ausbildung erhält er beim bekannten kurfürstlichen Hofgärtner Johann Heinrich Seidel am Dresdner Hof unter Friedrich August von Sachsen. Aus dieser Zeit ist auch die erste Verbindung der Haage-Dynastie zu Kakteen dokumentiert: Der junge Friedrich Adolph übernimmt die Pflege der Kakteensammlung in der Hofgärtnerei.

Deren Aufgabe ist es unter anderem, die Gartenfeste des Hofes üppig auszugestalten und mit Attraktionen zu versehen. Als der König wünscht, die „Königin der Nacht“ (Selenicereus grandiflorus) solle auf einem dieser Feste blühen, steht die Hofgärtnerei unter Seidel vor einer Herausforderung. Die Pflanze hatte im Vorjahr einen Frostschaden erlitten und sieht elend aus. Friedrich Adolph Haage gelingt es, womit kaum jemand gerechnet hatte, den Wunsch des sächsischen Königs zu erfüllen: Pünktlich zum Gartenfest hat sich die Dresdner „Königin“ dank seiner Pflege erholt und steht sogar genau zu dieser Zeit in voller Blüte. Auch heute wäre das eine kultivatorische Meisterleistung, und so geht das Ereignis im Jahr 1814 als Randnotiz in die Annalen des Dresdner Hofes ein.

Nach erfolgreichen Wanderjahren kehrt Friedrich Adolph zurück in seine Heimatstadt Erfurt und gründet eine kleine Handels- und Samengärtnerei. Im Gepäck hat er einen wertvollen Steckling der „Königin der Nacht“, dem ihm der König zum Dank überlassen hatte. Trotz anfänglicher Rückschläge entwickelte sich die Firma bald zu einem bedeutenden Gartenbauunternehmen.

Dazu trägt bei, dass Friedrich Adolph Haage offenbar nicht nur ein hervorragender Kultivateur, sondern auch ein geschickter Kaufmann mit feinem Sinn für erfolgversprechende Neuerungen ist. Sein Betrieb ist eine der ersten deutschen Handelsgärtnereien, die mit Zeitungsanzeigen wirbt. Schon im Jahr 1824, zwei Jahre nach Gründung des Unternehmens, erscheint die erste Versandliste der Haage´schen Gärtnerei, die unseren Betrieb zu einem der Mitbegründer des Versandhandels im deutschen Gartenbau macht.

Friedrich Adolph Haage übernimmt aber auch im öffentlichen Leben Verantwortung. Er wird Mitbegründer des Erfurter Gartenbauvereins und später für seiner besonderen Verdienste zu dessen Ehrendirektor ernannt. Um diese Verdienste zu würdigen, errichtet der „Erfurter Verschönerungsverein“ nach seinem Tod im September 1866 ein Denkmal im Steigerwald.

Unter seiner Führung sind Kakteen zunächst nur ein kleiner, aber hochinnovativer Teil des Sortiments der Gärtnerei, ihnen aber gehört die Leidenschaft Friedrich Adolph Haages. Innerhalb kürzester Zeit hat er eine der umfangreichsten Sammlungen aufgebaut und war zu einem der führenden Kenner dieser Kultur avanciert. Zu den an Kakteen interessierten Besuchern der Gärtnerei in diesen Jahren zählen Johann Wolfgang Goethe, Franz Liszt und Alexander von Humboldt.

Friedrich Adolphs Sohn Gustav Ferdinand Haage übernimmt den Betrieb und steht vor großen Herausforderungen.

Gustav Ferdinand Haage (*1830 -†1921)

Gustav Ferdinand Haage hat einen sehr schweren Start, als er das Unternehmen vom Vater übernimmt. Die Auszahlung der Erbteile seiner Brüder belasten den Betrieb bis an seine Grenzen.
Dazu kommt noch der Tribut, den er der Industrialisierung der Gründerzeit zollen muss: Als in Erfurt im Jahr 1870 die Eisenbahn ausgebaut wird, ist sein Betriebsgelände im Weg und er muss es aus der Stadt hinaus, vor die Festungsanlagen verlegen. Hier wiederum trifft er auf ein neues Problem: das Umland der damaligen Festung Erfurt unterlag den Rayonbeschränkungen.

Jede bauliche Veränderung, Erdaufschüttungen, selbst das Aufstellen von Öfen, die zur Beheizung der Gewächshäuser unabdingbar waren, war streng reglementiert und Gegenstand eines umständlichen Genehmigungsverfahrens. Die Bauten, Wälle und auch die Öfen könnten, so die Begründung, einem militärischen Feind der vor den Toren der Stadt lag zum Vorteil gereichen. Die Korrespondenz aus dem ohne Waffeneinsatz mit der Verwaltung geführten „Ofenkrieg“ Gustav Ferdinand Haages befindet sich noch heute in unserem Archiv.

All die widrigen Umstände wirken sich negativ auf das Geschäft aus, Gustav Ferdinand zieht sich bald aus dem Betrieb zurück und übergibt ihn an seinen Sohn, der im April 1859 geboren wurde.

Ferdinand Friedrich Adolf Haage
knüpft überaus erfolgreich an die Arbeit seines Großvaters an.

Ferdinand Friedrich Adolf Haage (*1859 - †1930)

Unter der im Jahr 1888 übernommenen Führung von Ferdinand Friedrich Adolf Haage wächst unser Betrieb zu einer international renommierten Adresse für Kakteen. Er ist der bislang einzige aus der Familie, der auch mit seinen sportlichen Ambitionen große Erfolge feiert: Als Rennradfahrer wird er tatsächlich mehrfach Weltmeister.

An die Ideen seines Urgroßvaters anknüpfend, spezialisiert sich Friedrich Ferdinand A. Haage noch stärker auf die Kultur von Kakteen. Während seiner Ausbildung verbrachte er lange Zeit in Großbritannien, und so ist es nur folgerichtig, dass Pflanzen und Samen nun auch zunehmend ins Ausland geliefert werden. Zur Etablierung von Haage als führende Adresse in der Kakteenzucht trägt auch die Teilnahme an zahlreichen Gartenbauausstellungen im In- und Ausland bei.

Um den Betrieb erweitern zu können, verlegt Ferdinand F. A. Haage seinen Sitz erneut, hin zum heute noch bestehenden Standort in der Andreasflur. Im Jahr 1903 findet er dort ein erweiterungsfähiges Grundstück, auf dem in neuen Gewächshäusern ein noch breiteres Sortiment an Samen- und Pflanzenkulturen möglich wird.

Die begonnene Internationalisierung unseres Betriebes kommt jedoch zu einem abrupten Ende, als mit dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges im Jahr 1914 alle Handelsbeziehungen zusammenbrechen. Ein noch schwererer Schlag für die Familie ist der Tod des ältesten Sohnes im Krieg.

Der jüngere Bruder Walther Haage übernimmt nach dem Krieg den Betrieb, führt ihn zu noch bedeutenderen Erfolgen und weiß zu verhindern, dass das über Generationen aufgebaute Werk der Familie in den weiteren Wirren des 20. Jahrhunderts untergeht.

Walther Haage (*1899 - †1992)

Da er zunächst nicht als Nachfolger vorgesehen ist, muss Walther Haage auf ein Botanikstudium verzichten, erlernt aber natürlich dennoch den Beruf des Gärtners. Die in Stuttgart, Belgien und Schweden während dieser Zeit geknüpften Kontakte, erweitern nicht nur seinen Horizont, sie helfen auch den vom Krieg geschwächten Betrieb wieder in Gang zu bringen. Nach dem Tode seines Vaters im Mai 1930 übernimmt er schließlich auch die Geschäftsführung und baut den Betrieb zu einem leistungsfähigen Samenzuchtbetrieb aus.

Walther Haage ist rastlos und wird rasch zu einem wichtigen Protagonisten der Kakteenwelt, mit ungemeinem Fachwissen und Engagement für die Popularisierung der Kultur. Trotz Inflation finanziert er kostspielige Sammlungs-Expeditionen in Amerika, auf einer dieser Reisen kommt es zur sensationellen Wiederentdeckung des Astrophytum asterias durch A. V. Fric.

So steht der Name Haage bald wieder für ein reichhaltiges Spezialsortiment, das in alle Welt verkauft wird. In dem begehrten bebilderten Katalog werden zum ersten Mal die beiden Kakteennomenklaturen von Prof. Schumann / Alwin Berger und Prof. Britton / Rose gegenübergestellt – ein Vorgang der seinerzeit große Diskussionen auslöst.

Auch als Publizist macht sich Walther Haage einen Namen. Bereits sein erstes Werk „Kakteen im Heim“ erscheint in mehreren Sprachen in zahlreichen Auflagen. Viele weitere Publikationen folgen, so sein umfassendes und immer noch gefragtes „Kakteen-Lexikon“ Kakteen von A bis Z, das wir im Jahr 2009 aktualisiert und als Reprint wiederaufgelegt haben.

  • Euphorbia – Die Welt der Pflanze – Auriga Verlag Volkwang 1930
  • Freude mit Kakteen – Neumannverlag Radebeul 1954
  • Kakteensterne – Die Astrophyten – Neumannverlag Radebeul-Berlin 1957
  • Schöne Kakteen richtig Pflegen – Neumannverlag Radebeul 1962, 1965, 1969, 1976, 1980, 1987
  • Das Praktische Kakteenbuch in Farbe – Neumannverlag Radebeul 1961
  • Kakteen von A-Z – Das Kakteenlexikon – Neumannverlag Radebeul 1981
Weit später, im Jahr 1990, wird er durch die IOS mit dem „Goldenen Kaktus“ für seine Verdienste um die Popularisierung der Kakteen geehrt werden, die Gattung Haageocereus und Monvillea haageana werden nach ihm benannt.

Zunächst sind aber das Dritte Reich und ein weiterer Krieg zu überstehen. Während der NS-Zeit hat Kakteen-Haage keinen leichten Stand. Während des Krieges müssen die „nicht-arischen“ Kakteen in den Hintergrund treten, im Zuge des „Volksernährungsplanes“ produziert unser Betrieb nun hauptsächlich Gemüse. Die Kakteen-Sammlung wird dessen ungeachtet heimlich weiter gepflegt, und auch in diesen schwierigen Zeiten sind Kakteen in der Samenliste zu finden. Mit dem Ende des Krieges gerät unser Betrieb jedoch in eine existenzbedrohende Krise, der entronnen zu sein, verdanken wir dem Engagement eines russischen Offiziers.

Erfurt übersteht den Krieg zwar vergleichsweise unbeschädigt, aber die Versorgung ist im Jahr 1945 komplett zusammengebrochen, Brennstoffe in einer Menge, wie wir sie für unsere Gewächshäuser brauchen, sind auf regulärem Wege nicht zu haben. Nachdem bereits ein großer Teil der Obstbäume und ein Holzschuppen verheizt worden sind, droht die Kakteensammlung im Winter 1945/46 zu erfrieren.

In einer dunklen Winternacht wird Walther Haage von russischen Soldaten abgeholt. Die Familie ist in Angst und Schrecken – sind doch viele Selbständige in dieser Zeit einfach über Nacht verschwunden oder haben ihr Leben verloren. Nicht so hier. Walther Haage wird in dieser Nacht zum sowjetischen Stadtkommandanten gebracht und erlebt kein zermürbendes Verhör sondern die Männer sind bald in einem intensiven Fachgespräch über Kakteen versunken. Oberst Baranov war vor seiner Militärzeit Direktor des Botanischen Gartens Leningrad. Beeindruckt von der Kakteensammlung sorgt er für ihre Rettung: Wenige Tage nach seinem Besuch treffen mehrere Wagenladungen Kohle ein.

In den folgenden Jahren bleibt der Betrieb zunächst in privater Hand, während rundherum die meisten Unternehmen von der DDR verstaatlicht werden. Im Jahr 1961 muss auch Walther Haage eine staatliche Beteiligung zulassen, 1972 fällt Kakteen-Haage der letzten Enteignungswelle zum Opfer und wird als „Brigade Kakteenzucht“ Teil des „Volkseigenen Gutes Saatzucht Zierpflanzen“.

Der schon über siebzigjährige Walther Haage zieht sich nach der Enteignung aus dem Betrieb zurück. Wer sollte statt seiner die Firma nun aber kompetent leiten? Trotz der widrigen politischen Umstände steht mit Hans-Friedrich Haage die nächste Generation bereit, um die Familientradtionen auch in schwierigen Zeiten fortzuführen.

Hans-Friedrich Haage (*1942)

Nur in Ermangelung einer anderen, ausreichend qualifizierten Person, wird im Jahr 1972 die Leitung der „Brigade Kakteenzucht des Volkseigenen Gutes Saatzucht Zierpflanzen“, wie Kakteen-Haage nun heißt, zähneknirschend Walthers Sohn Hans-Friedrich Haage, übergeben, der gemeinsam mit seiner Frau Liebgund gerade sein Gartenbaustudium an der Berliner Humboldt–Universität abgeschlossen hat.
Angesichts des Kakteenbooms, der Deutschland zu Beginn der 1970er Jahre ergreift, wird enorm in die Substanz und den Bestand des Unternehmens investiert, fünf zeitgemäße 600 Quadratmeter große Gewächshäuser entstehen, die Produktionsfläche damit verfünfacht.

Walther Haage, der weiterhin als Saatzuchtleiter angestellt ist, nimmt noch immer – wenn auch inoffiziell – maßgeblichen Einfluß auf die Entwicklung des Betriebes. Nebenher beginnt er zu schreiben. Seine in hoher Auflage in Ost wie West erscheinenden Werke, wie “Das Praktische Kakteenbuch” oder “Schöne Kakteen richtig pflegen” bringen viele Menschen zur Kakteenliebhaberei.

Als Staatsbetrieb sieht Kakteen-Haage in diesen beiden Jahrzehnten Höhen und Tiefen. Neue Verbindungen werden geknüpft, wie z.B. zu Oberst Baranovs Nachfolger Dr. Georg Wolsky am Botanischen Garten Leningrad. Aber auch die für die Kakteenzucht unerlässlichen Kontakte an den Westen werden – meist inoffiziell – aufrechterhalten. So kommen auch zu DDR-Zeiten Neuheiten in das Sortiment, die es eigentlich gar nicht hätte geben dürfen.

Mit der Wende des Jahres 1989 entstehen unserem Betrieb neue Chancen – und sicher mindestens ebenso große Herausforderungen. Rasch wachsen die während der DDR-Zeit unterbrochenen Verbindungen wieder zusammen, beispielsweise mit der DKG Ortsgruppe Kassel. Auch der glücklicherweise nie ganz abgebrochene Kontakt zur Städtischen Sukkulentensammlung Zürich lebt wieder auf, aber auch Verbindungen zu deutschen Botanikern und Kakteenzüchtern sind bald wieder auf dem laufenden. Am 1. September 1990 beantragt Hans-Friedrich Haage in einer wirtschaftlich sehr ungewissen Zeit bei der Treuhandanstalt die Reprivatisierung des Betriebes – es ist ein mutiger Sprung ins kalte Wasser. Die ostdeutschen Kunden von einst haben andernorts aufzuholen – Kakteen stehen nicht mehr so weit oben auf der Wunschliste.

Hans-Friedrich Haage beginnt, das Unternehmen zur Endverkaufs- und Versandgärtnerei für den Liebhaber zu entwickeln. Eine sehr große Hilfe beim Neuanfang sind Kakteenfreunde aus aller Welt, die den Namen Haage noch mit seiner für zwanzig Jahre unterbrochenen Tradition verbinden. Bereits nach drei Jahren zeigte es sich, daß die Entscheidung, den Versandhandel trotz der fast aussichtslosen Lage nach der Wende wieder aufleben zu lassen, richtig war. Bald verschickt Kakteen-Haage wieder erstklassiges Saat- und Pflanzgut in alle Welt.

© Ralf Holzheu

Ein neuer Absatzweg wird der Fahrverkauf an den Facheinzelhandel. Das Sortiment wird auf Caudexpflanzen, Tillandsien, bis 1995 auch Zimmerbonsai, Kübelpflanzen und Fuchsien erweitert. Regelmäßig ist Kakteen-Haage auch wieder auf Ausstellungen und Fachbörsen zu finden.

Auch Hans-Friedrich Haage wird Autor zahlreicher Bücher:

  • Kakteen – Neumanns Ratschläge – Neumannverlag Radebeul 1993
  • Kakteen – Ratgeber für Kakteenfreunde – Ulmer Verlag Stuttgart 1998
  • Kakteen – Ulmer Verlag Stuttgart 2002
  • Kakteen. Frische Ideen für Zimmer, Balkon und Garten 2008

Den endgültigen Beweis, dass die Gärtnerei auch die Wirren der DDR und der Wende überstehen kann, muss nun aber die nächste Generation antreten. Ulrich Haage übernahm seit den 1990ern zunehmend die Verantwortung und führt nun den Betrieb.

 

Ulrich Haage (*1970)

Nach seiner Ausbildung zum Gärtner in Erfurt, kann Ulrich Haage nach der Wende die Familientradition fortsetzen, und arbeitet in international führenden Sammlungen, wie den Royal Botanic Gardens, Kew in London und der Städtischen Sukkulentensammlung in Zürich. Weitere Stationen seiner Ausbildung, die er mit einem Studium des Gartenbau/Marketing abschließt, sind Betriebe auf den Kanarischen Inseln, in Guatemala, Belgien und in Deutschland. Im Jahr 1998 bereist Ulrich Haage gemeinsam mit seiner Schwester Amrey als erster Haage die „Neue Welt“.

Zum 175. Jahr des Bestehens von Kakteen-Haage übernimmt Ulrich Haage 1996 die Geschäftsführung der Gärtnerei.

Anlässlich des Jubiläums richten wir das erste Kakteenessen aus, das in den folgenden Jahren mehr als 6.000 Gäste anziehen wird.

Das Sortiment und der Katalog sind erweitert und vertieft worden, und das traditionelle Versandgeschäft Kakteen-Haages wird – auf die Höhe der Zeit gebracht – inzwischen weitgehend Online abgewickelt.

2005 gründen wir den HAAGE-Kakteen-Verlag, der mit der Neuauflage des Bestsellers‚ Winterharte Kakteen von Kümmel/Klügling sehr erfolgreich startet.

Weitere Publikationen sind:

  • Kakteen zum anbeißen – Das kleine Kakteenkochbuch – eine Rezeptsammlung aus den Ursprungsländern – Kakteen-Haage Erfurt 1997 (vergriffen)
  • KaktusKochbuch – Das Kochbuch für Kakteenbesitzer – Kaktusrezepte für den verwöhnten Gaumen – Gemeinschaftsproduktion mit Kakteenkoch Ulrich Manck und Kaktuskünstlerin Birgit Winter – Burkhard-Verlag Erfurt 2006
  • Winterharte Kakteen überarbeitete Neuauflage des Kompendiums im Haage KakteenVerlag in 2005 + 2008
  • Kakteen von A bis Z ergänzte Neuauflage des großen Klassikers 2008

Und auch in der Zukunft wollen wir gerne dem Rat folgen, den einst unser Urahn vor 185 Jahren erhielt:

 

“Haage, bleiben Sie den Kakteen treu!”

© Stadtverwaltung Erfurt