Welwitschia mirabilis

Welwitschia mirabilis

Ein Reptil unter den Pflanzen

Absolut ungewöhnlich, kurios!

Will man diese Welwitschia mirabilis beschreiben, kommt man nicht um diese Wörter herum.

Mitte des 19. Jahrhunderts wurde die Welwitschie zum ersten Mal botanisch erfasst, als einzige Spezies ihrer Gattung. Der Name ist Programm: “mirabilis“ (lat.: sonderbar, erstaunlich) verliehen wurde.

Mitten in der namibischen Wüste, dort, wo scheinbar kein Leben gedeihen kann, kriechen dunkelgrüne Blätter über den staubigen Grund, winden und zerfasern sich, werden grau und zerfallen schließlich nach einigen Metern Länge. Umso bemerkenswerter ist dieser Anblick, wenn man realisiert, dass es nicht mehr als zwei Blätter sind, die dort seit Jahrhunderten vor sich hin wachsen und weiter wachsen werden, wenn man sie nicht stört.

Ein tief reichendes Wurzelsystem stellt der getrenntgeschlechtlich wachsenden Pflanze das benötigte Wasser zur Verfügung und garantiert ein stetes, langsames Wachstum. Bis heute gibt diese sich wild und urwüchsig präsentierende Pflanze Rätsel auf – weder Wasseraufnahme noch Metabolismus oder Populationsgenetik sind abschließend geklärt. Obwohl in unzähligen Dokumentationen präsentiert und in botanischen Gärten rund um die Welt bestaunt, findet man diese Pflanze selten in Kultur und so gut wie nie im Handel angeboten.

Unsere basal bereits verholzenden Jungpflanzen haben ihre Keimblätter noch nicht abgeworfen. So können Sie Ihre Welwitschia in der kompletten Entwicklung begleiten.

Friedrich Welwitsch entdeckte diese besondere Pflanze

Deutlich erkennbar sind die zwei Blätter der Welwitschia Mirabilis

Friedrich Welwitsch

Botaniker und Afrikaforscher

Der Entdecker und Namensgeber von Welwetischia mirabilis ist Friedrich Welwitsch.

Der Afrikaforscher lebte von 1806 bis 1872 und war zeitlebens von der Welt der Botanik fasziniert.

Der gebürtige Österreicher war unter anderem als Direktor des botanischen Gartens in Lissabon tätig. Dort beschrieb er für das von ihm gegründete Herbarium Portugues etwa 250 neue Tang-Arten – mancher mag darin vielleicht schon einen ersten optischen Bezug zur späteren Entdeckung sehen.
Im Jahr 1853 begann Welwitsch seine erste große Forschungsreise die ihn quer durch Afrika führte.

Im Jahre 1859 entdeckte er die endemisch wachsende Welwitschia in der Wüste Namib – im heutigen Namibia.

Zurück in Europa entsandte Ihn die portugisische Regierung nach London, wo er unter anderem in den Royal Botanic Gardens, Kew seine Aufsammlungen bearbeitete. 

Die Pflege der Welwetschia

Von außergewöhnlichen Pflanzen wird gern angenommen, dass die Pflege sehr kompliziert ist.
Der Mythos ist allerdings nur eingeschränkt berechtigt.

Wenn Sie ein paar Punkte im Auge behalten ist diese Pflanzen recht einfach zu pflegen und braucht nicht mal ein Gewächshaus. Eine Fensterbank, oder eine kühle Veranda reicht den genügsamen Pflanzen schon. Trotzdem empfehlen wir diese seltene Pflanze in erster Linie erfahreneren Pflanzensammlern mit Fingerspitzengefühl.

Heikel ist die Sämlingsphase der Welwetschia innerhalb des ersten halben Jahres. In diesem Alter sind die Jungpflanzen besonders anfällig gegenüber Pilzbefall.

Danach wachsen die Pflanzen kontinuierlich und sind bemerkenswert immun gegenüber Krankheiten und Schädlingen.

Schematische Darstellung der Welwetschia Mirabilis: Wurzelstock, die zwei markanten Blätter und die Früchte.

Und noch ein Tipp:

Auch wenn die dicken Blätter sehr robust erscheinen und in der Heimat in voller Sonneneinstrahlung leben: eine Welwitschia sollte nie spontan vom Schatten in die Sonne gebracht werden. Die Epidermis würde Schaden nehmen von dem sie sich mit großer Wahrscheinlichkeit nicht mehr erholt.

Dicke Blätter – aber eben nicht sukkulent – darum: gießen

Ein wichtiger Punkt wird gern vergessen – und vermutlich ist das auch der Grund für den Ruf die Pflanze sei problematisch zu pflegen.

Die Welwitschia ist keine Sukkulente – und möchte auch nicht so behandelt werden. Sie ist auf regelmäßige Wassergaben angewiesen, das Substrat sollte durchlässig sein, aber nie vollständig austrocknen.

Auch wenn die Pflanzen am Heimatstandort durchaus Temperaturen unterhalb des Gefrierpunktes erleben (-4° C), halten wir die Pflanzen bei uns im Gewächshaus nicht unter 8° C.

Oben hui – unten oho!

Vorsicht mit den Wurzeln

Nachdem die Keimblätter verschwunden sind, bleibt einzig das Blattpaar an der Oberfläche sichtbar.

Unter der Erde entwickelt sich eine dicke Wurzel die mit den Jahren tief in den Boden wächst. Diese Wurzel gilt als ziemlich empfindlich, weswegen erfahrene Pfleger davon abraten, die Pflanze umzutopfen. Wohin dann aber mit der immer länger werdenden Wurzel?

Auch dafür haben sich Pflanzenfreunde pfiffige Lösungen ausgedacht. (siehe Bild oben)
Ein Wasserrohr zum endlos langen Topf umfunktioniert.

Das natürliche Vorkommen der Welwitschie

Wer Welwitschia Mirabilis in freier Wildbahn bewundern möchte, hat eine weite Reise vor sich. In mittleren Teil der Wüste Namib im südlichen Afrika kann das lebende Fossil bewundert werden.

Die Parkranger des Namib Naukluft Park haben eigens für die Botanik-Fans den Welwitschia-Drive angelegt. Auf diese Fahrstraße gelangen sie auf der Tour von Swakopmund nach Windhoek.

Wundern Sie sich nicht, wenn sie an der Martin-Luther-Dampfmaschine abbiegen müssen, genau dann sind Sie auf dem richtigen Weg!

Über die Pflanzen bei Kakteen-Haage – und die Verfügbarkeit

Unsere Welwitschia sind hier aufgewachsen und müssen nicht mehr an unser mitteleuropäisches Klima gewöhnt werden. Sie sind 1-2 Jahre alt und haben damit das kritische Jugend-Alter bereits hinter sich.

Unsere Pflanzen haben sich sehr schnell herumgesprochen. Bei uns sind sehr viele Nachfragen und Bestellungen eingetroffen. Alle Pflanzen waren innerhalb kürzester Zeit verkauft.

Falls Sie eine Pflanze bestellen möchten gibt es dafür dennoch Chancen. Wir gehen davon aus, im nächsten Spätsommer wieder einige wenige Pflanzen im Gewächshaus zu haben.

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Zweijähriges Exemplar eine Welwetschia in unserer Kakteen-Gärtnerei in Erfurt

Welwitschia mirabilis im Video

Werfen sie im Kakteen-Haage-Video einen Blick auf die ungewöhnliche Welwetschia mirabilis.